Foto Gebr Metz, Pate der Glaspatte Volksbank
Um 1900 eine der besten Adressen: in der Lohtorstraße residierte das Hotel Krone und viele traditionsreiche und angesehene Fachgeschäfte. In der Vergrößerung unten sieht man rechts Schuhwaren Holzäpfel, dahinter Modehaus Stähle und am Eck zur Sülmerstraße das Schugeschäft Kugler mit einem großen Stiefel als Ladenschild.
Foto Gebr Metz, Pate der Glaspatte Volksbank
Staehle fertigte Kleidung nach Maß an – Konfektionsware setzte sich erst später mit großen Kaufhäusern durch. Das Tor für Staehle (unten) wurde von Heilbronns legendärem Kunstschlosser Stotz gestaltet.
1910 StA Hn
Rechnung von Staehle aus dieser Zeit
StA Hn BY SA 3.0
Auf der anderen Straßenseite: die Gastätte Löwen, das Hutgeschäft Schuster und die Gaststätte Zoll.
Foto Gebr Metz, Pate der Glaspatte Volksbank
Anzeige im Adressbuch 1893, StA Hn
An der Ecke zur Lammgasse stand ein Fachwerkhaus, von dem es nur wenige Abbildungen gibt.
An der Lohtorstraße lag jahrhundertelang das Fruchthaus in Verbindung zum Kieselmarkt.
Lohtorstraße mit Fruchthaus 1835, Lithographie von Gebrüder Wolff StA Hn
Hier lag im Mittelalter auch die zweite Synagoge (1349-1490). Die Lohtorstraße war jahrhundertelang das Zentrum einer lebendigen jüdische Gemeinde. Zeitweise mußten die Juden Heilbronn verlassen, doch im 19. Jahrhundert bildete sich wieder eine starke Gemeinde in der Stadt, die zum Aufschwung der Gründerzeit beitrug.
In der Lohtorstraße 49 befand sich das Modegeschäft Herz. Die Inhaber Hermann und Jenny Herz wanderten im Oktober 1933 unter dem Druck der antisemitischen Verfolgungen nach Frankreich aus. Auf der Aufnahme unten sieht man ihr Ladengeschäft während der Pogromaktionen der Nazis am 1.4.1933
Rotes Album StA Hn
Victoria Wolff beschrieb in ihrem autobiographisch geprägten Roman „Gast in der Heimat“ den 1. April 1933 in Heilbronn aus der Sicht der Betroffenen,viele Orte sind im Roman deutlich wiederzuerkennen. Die Autorin beschreibt Szenen wie in der Aufnahme oben, die sie selbst erlebte. Victoria Wolff packte sofort nach diesem Tag ihre Koffer und ging ins Exil in die Schweiz. Erich Maria Remarque („Im Westen nichts Neues“) half ihr dort, die Erfahrungen in Heilbronn literarisch zu verarbeiten – das Buch erschien bereits 1935 in einem Exilverlag in den Niederlanden – ein spannendes Zeitzeugnis.
Victoria Wolff beschreibt im Buch auch, wie Deutschland in den Uniform- und Flaggenrausch verfiel, wie es die Aufnahme der Lohtorstraße unten vom 21. März 1933 zeigt, wenige Tage vor den Pogromaktionen gegen jüdische Geschäfte.
Rotes Album StA Hn
In der Achse der Lohtorstraße lag der Georgsbrunnen in der Sülmerstraße.
Stadtplanungsamt Heilbronn StA Hn
Am Eck der Einhornapotheke (rechts im Bild ) befand sich ab ca. 1050 die erste Synagoge. 1349 wurde sie durch die zweite Synagoge in der Lohtorstraße (Richtung Kieselmarkt) ersetzt.
Der Georgsbrunnen 1946
Lohtorstraße 1950
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